Digitale Plattform stärkt Schüler:innenvertretungen an Frankfurter Schulen

Mit dem Start des SV-Hub steht Frankfurter Schüler:innenvertretungen ab sofort ein neues, digitales Werkzeug zur Verfügung, das demokratische Mitbestimmung an Schulen konkret erleichtert und sichtbarer macht. Die Plattform bündelt Funktionen für Wahlen, Projektplanung, Budgetverwaltung, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit von SV'en in einer sicheren, zeitgemäßen Anwendung – nutzbar als App und im Browser.

Vorgestellt wurde der SV-Hub am Freitag, 7. November, von Sylvia Weber, Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen, und Eileen O'Sullivan, Dezernentin für Bürger:innen, Digitales und Internationales. Entwickelt wurde die Plattform in einer dreijährigen Kooperation zwischen dem StadtschülerInnenrat (SSR), dem Medienzentrum Frankfurt, dem Frankfurter Kinderbüro und der Stabsstelle Digitalisierung. In mehreren Beteiligungsformaten brachten Frankfurter Schüler:innen ihre Erfahrungen, Bedarfe und Ideen ein und prägten so maßgeblich die Funktionen des Tools.

Ziel des SV-Hub ist es, Mitbestimmung an Schulen niedrigschwelliger, transparenter und nachhaltiger zu gestalten. Die Plattform unterstützt Schüler:innenvertretungen unter anderem dabei, Informationen über Amtszeiten hinweg zu sichern, Arbeitsprozesse zu strukturieren und schulübergreifend zusammenzuarbeiten. So entsteht ein digitales Netzwerk, in dem Themen, Projekte und Anliegen der Schüler:innen besser sichtbar und verbindbar werden.

Für Bildungsdezernentin Sylvia Weber ist der SV-Hub ein wichtiger Schritt, um Beteiligung zu stärken: Mitbestimmung sei ein Rechtsanspruch und keine freiwillige Zugabe. Der SV-Hub setze genau dort an, wo es bislang strukturelle Hürden gebe – etwa beim Wissenstransfer oder beim Zugang zu passenden Werkzeugen für Organisation und Kommunikation.

Digitaldezernentin Eileen O'Sullivan hebt die Bedeutung des Projekts für digitale Souveränität hervor. Der SV-Hub, der perspektivisch als Open-Source-Lösung zur Verfügung stehen soll, zeige, wie kommunale Kooperation Innovation ermögliche und zugleich Datenschutz, Partizipation und moderne Technologie zusammenbringe.

Eine zentrale Rolle in der Entwicklung spielte das Medienzentrum Frankfurt. Über drei Jahre tagte hier die Steuerungsgruppe, das Medienzentrum begleitete den Prozess fachlich und organisatorisch. Merten Giesen, Geschäftsführer des Medienzentrums, betont:
Viele am Markt verfügbare Tools für Projektmanagement, Kommunikation oder Umfragen seien teuer, datenschutzrechtlich problematisch oder für Kinder und Jugendliche ungeeignet. „Mit dem SV-Hub stehen jetzt allen Frankfurter Schulen diese Funktionen kostenfrei, sicher und altersgerecht gebündelt zur Verfügung", so Giesen. Damit leiste der SV-Hub einen konkreten Beitrag zur digitalen Schulentwicklung in Frankfurt.

Der Stadtschüler:innenrat nutzt den SV-Hub bereits aktiv: Die Wahl des neuen SSR-Vorstands sowie die Organisation der konstituierenden Vollversammlung wurden über die Plattform abgewickelt. Stadtschulsprecher Robert Buruiana hebt hervor, dass nun eine direkte und strukturierte Kommunikation mit den Schul-SV'en möglich sei. Themen und Projekte würden transparenter, Doppelstrukturen abgebaut und die Arbeit neuer Vorstände spürbar erleichtert. So bleibe mehr Zeit für die inhaltliche Vertretung der Interessen der Schüler:innen.

Mit dem SV-Hub setzt Frankfurt ein bundesweit beachtetes Signal: Digitale Infrastruktur wird gezielt genutzt, um demokratische Bildung zu stärken, Engagement zu unterstützen und Schüler:innenvertretungen auf Augenhöhe in Schul- und Stadtentwicklung einzubinden. 

Sie haben den SV-Hub vorgestellt (v.l.): Stadträtin Sylvia Weber, der Entwickler des SV-Hub Kevin Saukel, die ehemalige Stadtschulsprecherin Anna Russom, Stadtschulsprecher Robert Buruiana, der ehemaliger stellvertretender Stadtschulsprecher Moritz Endres und Stadträtin Eileen O'Sullivan, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Maik Reuß

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