"Moritz Daniel Oppenheim macht Schule" steht für ein in der deutschen Bildungsmedienlandschaft bislang einzigartiges Projekt der Hanauer Filmemacherin Isabel Gathof, die es sich Ihrem mehrfach ausgezeichneten Kinodokumentarfilm-Debut über den als ersten jüdischen Maler der Moderne Moritz Daniel Oppenheim (www.moritzdanieloppenheim.com sowie https://www.realfictionfilme.de/moritz-daniel-oppenheim.html), dem ein Buch über den „Maler der Rothschilds und Rothschild der Maler" folgte (https://www.hentrichhentrich.de/buch-moritz-daniel-oppenheim.html), gemeinsam mit TV-Moderator Eric Mayer (bekannt u.a. durch „pur+", ZDF/KiKA) zur Aufgabe gemacht hat, gerade bei einem jüngeren Publikum die Kenntnisse deutsch-jüdischer Geschichte über den Holocaust hinaus zu erweitern.
Das Zeitalter der jüdischen Emanzipation mit seinen vielen Erfolgsgeschichten – allem voran die des 1800 im einstigen jüdischen Ghetto Hanaus geborenen M.D. Oppenheim, der seinen jüdischen Wurzeln stets treu blieb und schließlich zum ersten jüdischen Künstler mit akademischer Ausbildung und Künstler des jüdischen Bürgertums von Weltruf avancierte.
Der 39 minütige, mit dem Prädikat besonders wertvoll ausgezeichnete Dokumentarfilm „Moritz Daniel Oppenheim macht Schule – Eric Mayer erklärt das Zeitalter der jüdischen Emanzipation" spannt einen Bogen ausgehend von den ersten Zeugnissen jüdischen Lebens auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands bis zum Beginn des Kaiserreichs, legt jedoch einen Schwerpunkt auf das 19. Jahrhundert, in Analogie zu Oppenheims Lebensdaten (1800-1882).
Der Film zeigt Originalschauplätze im Rhein-Main-Gebiet sowie themenrelevantes Archivmaterial und verknüpft bedeutende gesellschaftspolitische Ereignisse der deutschen Zeitgeschichte mit der jüdischen Kultur und der Lebenswelt des Künstlers bzw. seiner Zeitgenossen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die jüdische Beteiligung am Kampf für demokratische Grundrechte auf dem Weg hin zu einem deutschen Nationalstaat gelegt. Zusätzlich vermittelt der Film Wissen zu jüdischen Feiertagen und Ritualen.
Im Edupool der hessischen Medienzentren findet sich sowohl der komplette Film, als auch eine kapitelweise Aufteilung, die es erlaubt, nur einzelne Themenschwerpunkte des Films modulhaft zu bearbeiten.
Ein rund 30 Seiten starkes PDF hält als didaktisiertes Begleitmaterial umfangreiche Anregungen für Lehrkräfte, den Film mit Bezug auf den Deutsch-, Geschichts-, Kunst- und auch Religionsunterricht einzusetzen.
Als zentraler Anknüpfungspunkt ans Curriculum dient hier bewusst das revolutionäre 19. Jahrhundert (mit Vormärz, Hambacher Fest, Paulskirchenversammlung, etc.) um in der schulischen Vermittlungsarbeit die Vielfalt jüdischen Lebens in seiner fast 2 Jahrtausende umspannenden Traditionslinie Deutschlands abzubilden und so dem häufig überwiegenden Opfernarrativ etwas Positives entgegensetzt.
M.D. Oppenheims Gemälde zeichnen sich v.a. dadurch aus, dass sie erstmals die Perspektive aus der jüdischen Gemeinschaft heraus abbilden und so mit der über Jahrhunderte dominierenden stereotypisierten Darstellungsform von Jüdinnen und Juden sowie deren Lebensalltag bricht. Ohne Oppenheims wohl bedeutendstes Werk, dem „Bilderzyklus zum altjüdischen Familienleben" wäre ein wichtiges Kapitel deutsch-jüdischer Geschichte bildlos in Vergessenheit geraten.
In Ergänzung zu Film und didaktisiertem Begleitmaterial, das ebenfalls eine online Galerie bedeutender Werke Oppenheims beinhaltet, wurde ein interaktiver, umfangreicher Moodle-Kurs entwickelt. Der Kurs ist thematisch gegliedert und stellt zu den einzelnen thematischen Schwerpunkten des Films Zusatz-Informationen und didaktisch gut aufbereitete Wissensfragen zur Vertiefung bereit. Der Kurs kann in die Moodle-Instanz der Schule integriert und sowohl im Unterricht als auch als Selbstlern-Modul ergänzend dazu eingesetzt werden.
Parallel dazu steht ein umfassendes Booklet (PDF) mit Hinweisen, Beispielaufgaben sowie themenbezogenen Exkursionsangeboten für Projekttage und -wochen zur Verfügung und erlaubt einen Einsatz des Filmes auch außerhalb digitaler Umgebungen.
Aktuell befindet sich darüber hinaus eine „Entdeckerwelten-App" in Entwicklung, die eine Entdeckertour „auf Spurensuche nach der jüdischen Emanzipation mit Moritz Daniel Oppenheim" zu wichtigen Stationen seines Lebens und Werks in Hanau & Frankfurt bereithält.. Dabei können an den Schauplätzen multimediale Hintergrundinformationen passend zum jeweiligen Standort abgerufen werden. Digitale Schnitzeljagden runden das Gesamtpaket ab.
Den besonderen Clou bildet ein eigens von der Filmemacherin entwickeltes und schon mehrfach schulisch erprobte „Oppenheim-Projektwochen"-Format, das sich bestens eignet, Schülerinnen und Schülern in der Woche vor Oster- Sommer- oder Herbstferienbeginn, in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Frankfurt, der jüdischen Gemeinde Hanau sowie weiteren engagierten Kooperationspartnern einen interdisziplinären, kreativen Zugang zu deutsch-jüdischer Geschichte „vom Ghetto über die Demokratie ins Bürgertum" zu ermöglichen.
Dank einer Unterstützung durch die Hessische Landeszentrale für politische Bildung ist es Schulen hessenweit möglich, die Filmemacherin für die Durchführung von Projekttagen zu buchen.
Weitere Infos bzw. Kontaktaufnahme unter
Moodlekurs
Der zusätzliche Moodle-Kurs bietet Begleitmaterialien und Aufgaben zum Film.
Sie finden ihn hier: Moritz Daniel Oppenheim | Hessisches Moodle und Mahara für Lehrkräfte (hessen.de)
Schulen können sich, sofern Sie Moodle über das Schulportal nutzen, in den Kurs eintragen und ihn herunterladen, um ihn in ihr Schulmoodle einzubinden.
Ablaufplan Projektwoche