Die hochkarätige visionale-Jury, bestehend aus Ralph Förg (Filmhaus Frankfurt), Christine Kopf (Deutsches Filminstitut), Angela Freiberg (Quartiermanagment Preungesheim), Jan Tussing (Freier Journalist), Alexander Conrads (Filmemacher), Olga Petrova (Filmemacherin) und Yi "Hugo" Hyung-Guhn (Filmemacher), hat sich entschieden: aus einem bunten, spannenden Kurzfilmprogramm mit insgesamt 68 Filmen von jungen Filmemachern im Alter bis 27 Jahren wurden in fünf Alterskategorien und zum Sonderwettbewerb der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung gestern um 18 Uhr die Frankfurter Filmpreise in Anwesenheit der Dezernentin für Integration und Bildung, Frau Sylvia Weber, vergeben.
Die Preise sind mit insgesamt 5100 Euro dotiert. Die visionale16, das größte hessische JugendMedienFestival, fand dieses Jahr zum 28. Mal statt (11.-13. November 2016 im Frankfurter Gallus Theater).
Junge Filmemacher von 4 bis 27 Jahren präsentierten ihre Filmarbeiten drei Tage lang vor Publikum.
Aus rund 200 Einreichungen wurde dieses Jahr wieder ein spannendes, abwechslungsreiches Programm mit 68 Kurzfilmen zusammengestellt, was von einer Jury, bestehend aus Film- und Kulturschaffenden, während des Festivals gesichtet und gestern Abend ausgezeichnet wurde („Frankfurter Filmpreis“).
Die Veranstalter – das Medienzentrum Frankfurt, das Jugend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt am Main, das Filmhaus Frankfurt und das Gallus Theater - freuten sich über zahlreiche Besucher während der drei Festivaltage.
Neben dem Wettbewerbsprogramm gab es zum ersten Mal einen internationalen Filmblock mit unseren Kooperationsfestivals in Israel und der Türkei sowie einen Dokumentarfilmblock des jungen dokfest in Kassel (33. Internationales Dokumentarfilmfest Kassel).
Die PreisträgerInnen sind:
1. Preis: Der Pferdedieb
Jesika, Tassnim, Ina, Wanessa, Cäsar, Mohammed 3-6 Jahre, Kita Galluspark/ Galluszentrum Legetrick, Frankfurt 2016, 3.20 min
In dem Film treibt ein Pferdedieb sein Unwesen, doch die Polizei ist ihm dicht auf den Fersen.
Jurybegründung:
Ein charmanter, kreativer Film, der die Jury sofort überzeugt hat und bei dem alles stimmt: klare Story, wunderbare Zeichnungen, originelle Animationsideen.
2. Preis: Die Wohnprofis
Eray, Hicham, Sara, Zakaria, Mara, Elina 5-10 Jahre, Kids Kirchnerschule/ Leseeule/ Galluszentrum Kurzfilm, Frankfurt 2016, 2.42 min
Wie möchtest Du wohnen? Die Kinder der Kids Kirchnerschule zeigen mit viel Fantasie, wie sie gern wohnen möchten.
3. Preis: Der Banküberfall
28 Kinder der Albert Schweitzer Schule Frankfurt 6-10 Jahre, Städtische Betreuung der Albert Schweitzer Schule Frankfurt/ Khalid Asalati
Die Bankotersa wird von der Frankfurter Mädchen-Gang "Black Girls" ausgeraubt. Daraufhin werden die Superhelden gerufen, um die Bösewichte zu stellen. Wird es ihnen gelingen?
1. Preis: Natureboy gegen Supergurke
Melda, Carla, Sienit, Simon, Sophia, Pauline, Miklos, Janne 10-12 Jahre, RaUM für Kinder und Teenies/ Galluszentrum Animationsfilm, Frankfurt 2016, 12.00 min
Der Geschmacksverstärker PX89 Serum lässt die Welt aus den Fugen geraten. Es gibt nur eine Hoffnung: Natureboy. Wird er den Kampf gegen das Böse gewinnen?
Jurybegründung:
Erfindungsreichtum und maximale Spielfreude zeichnen den Film „Natureboy gegen Supergurke“ aus, den das Kinderteam „Raum für Kinder und Teenies“ im Galluszentrum gedreht hat – halb als Realfilm, halb als Animation.Mit Spass und Vergnügen am eigenen Tun wie am Film sind die jungen Macherinnen und Macher dabei: Krasse Kostüme, witzige Kämpfe, tolle Effekte verleihen einer spannenden Geschichte Schwung. Zum Schluss verlieren die Bösen und die Guten gewinnen, das macht Hoffnung! Ein Klasse Film!
2. Preis: Trump vs. Clinton – Kampf um Amerika
Philipp, Oskar D., Oskar H., Lars, Benedict, Niklas, Kai 11-13 Jahre, Ferienkarussell Frankfurt/ Galluszentrum Trickfilm, Frankfurt 2016, 2.10 min
Was wirklich geschieht, wenn Donald Trump Präsident wird, zeigt diese Knetanimation.
3. Preis: Atemlos
Joshua Kiefer und Moritz Göbel 15 Jahre Kurzspielfilm, Wiesbaden 2016, 9.50 min
Ein Passant wird zufällig mit einem Agenten verwechselt. Ohne dies aufklären zu können, findet er sich plötzlich in der Situation wieder, mit einem Partneragenten die Stadt vor einem übermächtigen Gegner retten zu müssen.
1. Preis: Wassereis
Clara Jäschke 19 Jahre Kurzspielfilm, Bad Soden 2016, 7.30 min
Fünf Biologiestudentinnen treffen sich an einem Sommertag, um eine Präsentation für die Uni vorzubereiten. Eine von ihnen weigert sich jedoch, für eine Abkühlung mit den Pool zu kommen.
Jurybegründung:
„Wassereis“ von der 19 Jahre alten Regisseurin Clara Jäschke überzeugt durch die visuell kraftvolle Umsetzung einer Geschichte von gesellschaftlicher Relevanz: je natürlicher und unverkrampfter wir mit kranken Menschen und ihrem Abweichen von der Norm umgehen, desto einfacher machen wir es ihnen. Einfühlsam und empathisch, weiter so!
2. Preis: Wer hat Angst vorm Abitur?
Tanja Hurrle 17 Jahre Kurzfilm, Lampertheim 2016, 10.32 min
Die 17-jährige Lena langweilt sich im Deutschunterricht. Der Lehrer redet die ganze Zeit nur über das Abitur. Doch plötzlich passieren merkwürdige Dinge.
3. Preis: Zerreißprobe
Zoe, Moritz, Abdul-Azis, Joshua 14-15 Jahre, Filmreif Medienzentrum Wiesbaden Kurzspielfilm, Wiesbaden 2016, 4.51 min
Sophie hat ein Geheimnis, das sie vor allen verbirgt. Aus Interesse an einem Jungen fasst sie den Mut es allen zu zeigen.
1. Preis: NINO
Maike Reinhard 23 Jahre Kurzspielfilm, Kassel 2016, 17.41 min
Ein Tag im Leben von Marlon, der zwischen Freiheitsdrang und familiären Problemen gefangen ist. Er taumelt durch sein Leben und trifft auf Nino, der sich seinerseits in einer Identitätskrise befindet.
Jurybegründung:
„Nino“ von Maike Reinhard ist ein herausragender Coming-of-Age Film von außergewöhnlicher Intensität. Besonders bemerkenswert ist die Kameraarbeit, Bild und Musik gehen hier eine enge Verbindung ein. „Nino“ erzählt die Geschichte von zwei Jungs, die mit sich und ihren Gefühlen kämpfen: die Mutter des einen hat Krebs, der andere sucht noch nach seiner sexuellen Identität. Die Jury erkennt bei Maike Reinhard sehr viel Talent und empfiehlt „Nino“ auch für das Festival „up and coming“ in Hannover, zu dem die visionale einen Film senden kann.
2. Preis: Winfried
Jana Lenhard, Victoria Sandvoß, Christopher Vogt 21-24 Jahre Animationsfilm, Ebersburg Thalau 2016, 3.57 min
Von Geburt an ist Winfried unzufrieden. Zunächst sind es Kleinigkeiten, die ihn stören. Nichts scheint seinen Bedürfnissen gerecht zu werden. Die Suche nach dem persönlichen Glück wird zur Odyssee.
3. Preis: Ùtil - or the purpose of uselessness
Lisa Niederauer 26 Jahre Dokumentation, Steinbach 2015, 9.30 min
Pietro Proserpio ist Erfinder und lebt in Lissabon. Er stellt seine Erfindungen und Maschinen in einer alten Zeitungspresse aus. Wer möchte kann eine Führung durch diese absonderliche Ausstellung bekommen.
1. Preis: Call of Beauty
Brenda Lien 21 Jahre, Hochschule für Gestaltung Offenbach Kurzspielfilm, Offenbach 2016, 8.40 min
Zwei Freundinnen betreiben einen Schmink-Kanal auf youtube. Im Dschungel von Schönheitswahn, Beauty-Industrie und Produktplatzierung stellt sich die Frage, ob youtube noch das freie Medium ohne Grenzen ist.
Jurybegründung:
Der Film „Call of Beauty“ von Brenda Lien greift amüsant und ironisch das aktuellste youtube-Geschehen um Schönheitskanäle und Schmink-Videos auf. Brenda Liens stützt sich dabei, diese übertreibend, auf die Ästhetik der von ihr zitierten Videos und verkehrt diese hochglanzüberschminkt in ihr Gegenteil als nicht mehr verführende sondern aufklärerische Kraft. Liens Bildgestaltung und ein wunderbares Schauspielerinnenpärchen zitieren und persiflieren das Genre aufs Trefflichste, es gelingt dabei subversive Aufklärung über ein publikumsverachtendes Medium. Der Film, hochkomplex, erschließt uns viele Bedeutungsebenen des youtube-Jungels – und dies auf einfache und verständliche Weise. Medienkritik also vom Feinsten: weil sie Spass macht!
2. Preis: Befreiung
Kimia Eyzad Panah 26 Jahre, Kunsthochschule Kassel Kurzspielfilm, Kassel 2016, 19.10 min
Trotz großer Liebe wird ein afghanisches Ehepaar durch gesellschaftliche Konventionen gezwungen voreinander Geheimnisse zu haben. Unter dem Druck seiner Familie schließt Assil seine Frau zu Hause ein.
3. Preis: Der reflektierende Käfer
Oliver Rossol Hochschule für Gestaltung Offenbach Kurzspielfilm, Offenbach 2016, 8.07 min
Ein einsamer Wanderer durchstreift hoffnungsvoll wundersame Orte voller Abenteuer und Gefahren. Das Objektiv blendet die Außenwelt aus und lässt uns eine Welt entdecken, die sich im schillernden Panzer unseres Freundes reflektiert.
1. Preis: Radiergummi
Maria Möller 22 Jahre, European School of Design Frankfurt Experimentalfilm, Frankfurt 2016, 1.56 min
Dieser Film soll auf die schrecklichen Schicksale von Kindern in Kriegsgebieten aufmerksam machen.
2. Preis: Kleine Grenzgeschichten
Alina, Gian, Mir, Franca, Phil, Fabian, Vicky, Tim, Benjamin, Laura, Maurice, Fabrice 15-18 Jahre, Film AG der Johann-Amos-Comenius-Schule Kassel Kurzspielfilme, Kassel 2015, 12.0 min
Über die Reflexion persönlicher und zwischenmenschlicher Grenzen nähern sich die Schülerinnen und Schüler auch den Fragen und Problemen, die durch die „großen“ Grenzen entstehen.
3. Preis: Crazy Chong
Vince Dolezal, Marcel Moosmann 21 und 27 Jahre, Hochschule Darmstadt Dokumentation, Frankfurt 2016, 14.00 min
Der Film erzählt dokumentarisch, als Semesterabschlussprojekt zum Thema Flüchtling/ Grenzen, die Geschichte von Chonglert Trakuldit, der sich mit 21 Jahren auf den Weg von Thailand nach Deutschland gemacht hat. &
3. Preis: Hänsel
Juli Gaston 23 Jahre, Hochschule für Gestaltung Offenbach Kurzspielfilm, Frankfurt 2015, 12.0 min
Die Geschichte handelt von dem 11-jährigen Jungen, Marvin, der von seiner Mutter misshandelt wird. Marvin träumt sich in eine Märchenwelt, in der er als starker Hänsel die böse Hexe besiegt und auf diese Weise die traumatischen Erlebnisse verarbeitet. Sonderpreis Filmhaus (Seminare): Alexander Conrads, 24 Jahre, Emmas Plan Kurzspielfilm, Bad Vilbel 2016, 7.54 min
Die 10-jährige Emma versucht im letzten Moment die Scheidung ihrer Eltern zu verhindern, da sie überzeugt davon ist, dass sie sich eigentlich noch lieben. Ein naiver Plan?